Der Wohlstand einer Gesellschaft hängt maßgeblich davon ab, wie sie das Wissen und die Kompetenzen ihrer Bevölkerung nutzt und zur Entfaltung bringt.
Damit bestätigt Andreas Schleicher die Ansicht Alfred Herrhausens: „Jede Gemeinschaft kann auf Dauer nur so intelligent, leistungsfähig und erfolgreich sein wie die Menschen, aus denen sie besteht.“ Unsere Schüler von heute sind die Fachkräfte von morgen.
Deshalb ist es für eine Gesellschaft und ihre Wirtschaftsleistung maßgeblich, dass Menschen ihre Talente entdecken, voll entfalten und ausschöpfen können. Dies garantiert ein effizientes und chancengerechtes Bildungssystem am besten, denn hierdurch erzielen breite Bevölkerungsschichten höhere Einkommen, von denen wiederum die Gesellschaft durch hohe Steuereinnahmen profitiert.
Soweit die Theorie. Doch wie können faire Bildungschancen tatsächlich Realität werden? Für dieses Rätsel geben die PISA-Studien wichtige Hinweise. Es zeigt sich zum Beispiel, dass gute Leistungen nicht allein das Ergebnis angeborener Intelligenz sind, sondern vor allem das Ergebnis der Anstrengungsbereitschaft der Schüler. Diese strengen sich in einem Schulsystem mehr an, das sie mit Erfolgserlebnissen belohnt.
Weitere spannende Erkenntnisse gibt es zu den Fragen, wie sich Armut und Migration auf die Bildung auswirken. Auch hier liefern die PISA-Studien durchaus Zahlen, die nicht unbedingt den Erwartungen entsprechen.
Andreas Schleichers Vita selbst ist übrigens ein gutes Beispiel, was beharrlicher Verbesserungswille bewirken kann: Der Direktor seiner Grundschule befand ihn fürs Gymnasium „ungeeignet“. Schleichers Vater intervenierte. Der Junge schaffte es aufs Gymnasium – und schloss am Ende mit einem Abitur von 1,0 ab.
Natürlich zeigt Schleicher neben seiner Analyse auch Lösungen für das deutsche Bildungssystem auf. Welche, das lesen Sie in voller Länge im Buch Weiter. Denken. Ordnen. Gestalten, das im September beim Siedler Verlag erschienen ist.