Das Grundeinkommen folgt dem für die Soziale Marktwirtschaft fundamentalen Grundsatz, dass wirtschaftliche Effizienz und soziale Gerechtigkeit keine Gegensätze sind.
Für Straubhaar ist das Grundeinkommen die logische Fortführung der Sozialen Marktwirtschaft: „Keiner der tragenden Pfeiler des Sozialstaates der Nachkriegszeit entspricht noch der tatsächlichen Alltagssituation von heute und noch weniger jener von morgen.“ Demographisch stehen längst immer weniger junge Erwerbstätige den älteren Einwohnern in Rente gegenüber. Gesellschaftlich wird das traditionelle Familienmodell durch eine berufliche wie private Flexibilität mehr und mehr abgelöst. Und auch unsere Wirtschaft wächst langsamer als in den Jahrzehnten des „Wirtschaftswunders“. Hinzu kommt, dass Arbeit bei jungen Menschen einen anderen Stellenwert bekommen hat als noch in den Generationen davor. Jüngere Menschen legen heute mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Auch müssen sie mit Brüchen in ihrem Berufsleben leben.
Hier würde das bedingungslose Grundeinkommen das Risiko der Armut durch Arbeitslosigkeit abmildern: Es verteilt Gelder, sodass auch Menschen profitieren, die wenig(er) oder nichts verdienen. Das Grundeinkommen entspricht nach Plänen Straubhaars dem Existenzminimum und würde aus dem Staatshaushalt über Steuern finanziert. Es soll an alle Bundesbürger ausgezahlt werden, „vom Säugling bis zum Greis“. Dafür müssten andere Steuer-Privilegien wie Steuerfreibeträge und Werbungskosten entfallen, argumentiert der Ökonom – und greift dabei kritische Argumente von Gegnern des Grundeinkommens auf.
Wie Thomas Straubhaar das Grundeinkommen entsprechend ausgestalten würde und wie er auf die Argumente von Kritikern des Grundeinkommens eingeht, lesen Sie in voller Länge im Buch „Weiter. Denken. Ordnen. Gestalten.“, das im September erschienen ist.