Das Kapitel im Überblick

Wirtschaft für den Menschen

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Das Kapitel „Wirtschaft für den Menschen“ ist Teil des Buches Weiter. Denken. Ordnen. Gestalten“. In diesem Kapitel kommen vier ganz unterschiedliche Autoren zu Wort, die sich mit ihren Beiträgen zu wirtschaftspolitischen Themen äußern. Dabei richtet sich der Fokus, wie bei Alfred Herrhausen, nicht nur auf den Profit und den wirtschaftlichen Erfolg, sondern vor allem auf den Menschen. Dieser Auffassung folgend, sollen die Wirtschaft im Allgemeinen und die Unternehmen im Speziellen für die Menschen da sein – und nicht umgekehrt.

Internet-Giganten wie Facebook und Google haben in Deutschland de facto eine Monopolstellung.

Der Wirtschaftswissenschaftler Martin Stuchtey füllt diesen Gedanken mit Leben, indem er Wege zu einer nachhaltigeren Wirtschaft ohne Wachstumszwang und Wachstumsziele beschreibt. Unter dem Mantel einer neuen ökonomischen Denkrichtung setzt er sich mit den Fragen einer ressourcenschonenden Wirtschaft auseinander. Er zeigt einen Weg auf, wie die Menschheit Wohlstand generieren kann, ohne weiterhin Raubbau an unserem Planeten zu betreiben. Denn schließlich ist klar: Die Ressourcen der Erde sind nicht unendlich verfügbar.

Neben dem Fokus auf eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und der Annahme, dass Wohlstand ohne Wirtschaftswachstum möglich ist, konzentriert sich Stuchtey vor allem auf Themen wie Sharing-Konzepte, Wiederverwertung von Materialien und Digitalisierung. Wer E-Mails auf dem Bildschirm liest statt sie auszudrucken, geht einen Schritt in die richtige Richtung. Eine ausführliche Zusammenfassung des Beitrags von Martin Stuchtey lesen Sie hier.

Jedoch hat die Digitalisierung als solche auch Auswirkungen auf die Wirtschaft für den Menschen. Um dieses Thema kümmert sich Nicola Jentzsch. Sie war bis vor kurzem die Leiterin des Datenökonomie Projekts bei der Stiftung Neue Verantwortung. Datenökonomie bezeichnet das Sammeln, Verwerten und Handeln mit meist digitalen Daten.

In dem Beitrag von Jentzsch geht es um die Datensammel-Praxis von Internet-Giganten wie Facebook und Google. Diese US-Firmen haben auch in Deutschland de facto eine Monopolstellung in ihrem jeweiligen Bereich. Jentzsch verdeutlicht in ihrem Beitrag, warum diese Marktmacht für die User oft nicht vorteilhaft ist und warum es nötig ist, Anstrengungen zu unternehmen, diese Marktmacht zu begrenzen.

Ähnlich brandaktuell ist das Thema eines bedingungslosen Grundeinkommens, mit dem sich Thomas Straubhaar in seinem Beitrag auseinandersetzt. Inwiefern hilft es den Menschen und auch der Wirtschaft, wenn jeder ein Grundeinkommen besitzt, das vom Staat gezahlt wird und das an keinerlei Arbeit oder sonstige Bedingung geknüpft ist?

Mindestens genauso spannend sind die Fragen, die Niko Paech in seinem Beitrag zum Thema Postwachstumsökonomie aufwirft. Dabei sind die Zielsetzungen ganz ähnlich wie bei Martin Stuchtey: Eine Wirtschaft, die nicht auf Wachstum fixiert ist und schonend mit Mensch und Umwelt umgeht. Allerdings zeigt Paech etwas andere Wege als Stuchtey auf. Welche Idee sich als der gangbarer Weg erweist, kann nur die Zukunft zeigen.

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